Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Stettfeld

Die Neuberechnung der Abwassergebühren, die Tarifproblematik an den Grenzen der Verkehrsverbünde KVV (Karlsruher Verkehrsverbund) und VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) sowie die Dorfentwicklung und Verkehrskonzepte sind drei aktuelle Themen, die viele Stettfelder Bürger im Augenblick bewegen.

Für den CDU-Ortsverband Stettfeld war dies der Anlass, sich auf einer Mitgliederversammlung mit diesen Themen auseinander zu setzen.
Bürgermeister Tony Löffler vermittelte in einem Referat mit anschaulichen Beispielen, Grafiken, Bildern und Skizzen ausführliche Informationen, die für eine fundierte Meinungs- und Willensbildung bedeutsam sind.

Er erläuterte den Anlass und die Systematik der Neuberechnung der Abwassergebühren. Auf Nachfrage erklärte er den Begriff des Grundstücksabflussbeiwertes und das Splitting der gesamten Abwasserkosten. Der Anteil der Kosten für das Niederschlagswasser orientiere sich hauptsächlich an den Kanalkosten, die Kosten für das Schmutzwasser an den Aufwendungen für das Klärwerk. Interessant war die Info, dass Gebietskörperschaften, Gemeinden, Land und Bund für ihnen gehörende versiegelte Flächen wie z.B. Straßen und Gebäude zur Kasse gebeten werden.

Die Tarifproblematik betrifft hauptsächlich Schüler, Studenten, Tagesfahrgäste und Ausflügler, die mit dem ÖPNV in den Rhein-Neckar-Kreis fahren wollen. Sie müssen sowohl eine Fahrkarte des KVV als auch eine des VRN erwerben, was eine deutlich höhere Kostenbelastung verursacht. Ab Bad Schönborn Süd (Langenbrücken) benötigt man lediglich eine Karte des VRN. Viele Nutzer fahren deshalb mit dem Auto nach Bad Schönborn, um höhere Kosten zu vermeiden. Diese Situation ist aus Sicht des Bürgermeisters äußerst unbefriedigend. Die CDU-Mitglieder äußerten ebenfalls ihren Unmut über diese Situation und forderten eine baldige akzeptable Lösung durch die beiden Verkehrsverbünde in Verbindung mit den beteiligten Landkreisen. Eine Reihe von Argumenten unterstreicht die Forderung. Die derzeitige Tarifgrenze KVV/VRN ist historisch bedingt und nicht mehr zeitgemäß. Gab es früher vergleichsweise wenige Pendler in den Rhein-Neckar-Raum, finden heute viele Bürger ihren Arbeitsplatz, Ausbildungsplatz, Bildungseinrichtungen in der Metropolregion (SAP, Heidelberger Druck, Universitätskliniken, Forschungszentrum, Universitäten, Schulen). Nach langen und aufwändigen Gesprächen ist der DB Haltepunkt „Stettfeld-Weiher“ zugesagt. Dieser neue Haltepunkt ist vor allem unter dem Gesichtspunkt möglicher Auswirkungen des demografischen Wandels eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für die künftige Entwicklung des Ortsteils Stettfeld. Pendler-Tourismus widerspricht auch den Hauptmotiven für die Förderung des ÖPNV, nämlich der Reduzierung des Autoverkehrs und dem Schutz der Umwelt.
Zum Thema Dorfentwicklung/Verkehrskonzepte stellte Bürgermeister Löffler die aktuelle Situation in Stettfeld dar. Schwierig sei nach wie vor die Situation in der Zeuterner Straße. Er sehe allerdings – zumindest in Teilbereichen – Chancen für eine gewisse Entschärfung der derzeitigen Situation. Es gäbe Pläne für eine Nord- und Südausweitung in diesem Bereich mit der Möglichkeit der Neuordnung von Grundstücken, neuer Fußgängerwege, Querungshilfen, neuer Parkplätze und einer Verbesserung des Verkehrsflusses.
Sowohl für die Entwicklung dieser Straße als auch für die B 3 und des Dorfes insgesamt ist ein Konzept in Arbeit. In dieses Konzept werden auch die Ideen des neuen Arbeitskreises „Dorfentwicklung/Verkehrskonzept“ eingehen.

Die Mitglieder begrüßten die geplanten Maßnahmen. Es wurde darauf hingewiesen, dass es in der Vergangenheit eine Reihe von Initiativen der CDU zur Verbesserung der Verkehrssituation und des Dorfbildes gegeben habe. Diese wurden teilweise auch umgesetzt. Andere scheiterten an finanziellen und rechtlichen Barrieren sowie der Verweigerungshaltung privater Grundstückseigentümer. An dem neu in Gang gesetzten Prozess der Dorfentwicklung und Verkehrsberuhigung wollen sich die Mitglieder beteiligen.
In Kleingruppen und Mitgliederversammlungen werde man die Prozessentwicklung beobachten und eigene Vorschläge ausarbeiten.