Landrat Dr. Schnaudigel informierte im Zeuterner Firständerhaus
Der CDU-Gemeindeverband Ubstadt-Weiher hat geladen und viele Interessierte sind zum Informationsabend mit Landrat Dr. Christoph Schnaudigel in das Zeuterner Firstständehaus gekommen. Damit ist es der Ubstadt-Weiherer CDU gelungen, erneut eine bekannte Persönlichkeit für einen Vortrag zu gewinnen. Landrat Dr. Schnaudigel ist gut 100 Tage im Amt, informativ und kurzweilig war sein Vortrag.
Dank der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte der Kreis die Kreisumlage zur Freude der Gemeinden erheblich senken. 2008 sei beim Landkreis das Thema Bildung ein Schwerpunkt. Mit der Sanierung der Bruchsaler Handelslehranstalt und der Käthe-Kollwitz-Schule werde ein Zeichen gesetzt. Ein wichtiges Thema sei auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Eine Planungsvereinbarung für die S-Bahn-Verbindung Bruchsal-Germersheim sei unterzeichnet. Im Gespräch sei auch die geplante S-Bahn-Verbindung von Karlsruhe nach Mannheim. Langfristig sei eine Stadtbahnverbindung von Bruchsal nach Spöck und Waghäusel möglich. Optimistisch sieht der Karlsruher Behördenchef das Thema „Harmonisierung der Verkehrsverbünde Rhein-Neckar und KVV“, wozu die CDU im Gemeinderat einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Der Rhein-Neckar-Kreis und der Landkreis Karlsruhe sehen dringenden Handlungsbedarf, es hänge an den Kosten. Fahrgastuntersuchungen würden gerade gemacht, mittelfristig könnte eine Lösung zustande kommen.
Einen großen Batzen im Haushalt verschlingen die sozialen Aufgaben. Dank der guten Arbeitsmarktsituation würde es Entlastungen durch den Rückgang der Anzahl von Hartz IV-Empfängern geben. Die Zahl der älteren Behinderten nehme zu, für die eine Unterbringung in Heimen oder in ambulanten Wohnformen organisiert werden müsse. Bei der „Jugendhilfe“ blieb der Landkreis glücklicherweise bisher von schlimmen Fällen verschont. Manche Eltern seien bei der Kindererziehung überfordert, sehr sensibel müsse der Kreis bei Verdachtsfällen Handeln. Das Thema „Familienzentrum“ sei aktuell. Bürgerschaftliches Engagement werde beim Landkreis groß geschrieben – das historische Zeuterner Firstständehaus, ein Kulturdenkmal ganz besonderer Art in dem die Veranstaltung stattfand, sei ein lobenswertes Beispiel. Die zwei kreiseigenen Kliniken Bruchsal und Bretten fahren – trotz ständiger Kosteneinsparungen – drei Millionen Euro Verluste im Jahr ein. Ziel werde es sein, Kooperationspartner zu finden. „ Happy grins ie Schließung der Mülldeponie bei Ubstadt vor drei Jahren, die Entscheidung den Müll in Mannheim zu entsorgen und die künftige Müllrückdelegation sind die richtigen Schritte in die richtige Richtung“, so die Auffassung des Landrates. Es entstünden Synergieeffekte, die teilweise die steigenden Kosten auffangen werden.
Interessant war die anschließende Diskussion. Eine Kindergartenpflicht wäre nach seiner Auffassung richtig. Auch Themen wie Jugendkriminalität, Behinderteneinrichtungen, die beruflichen Schulen, die Verwaltungsreform und die Aufgabe der Thermoselectanlage wurden angeschnitten. Abschließend dankte Wolfgang Münch im Namen des CDU-Gemeindeverbandes für die Informationen aus erster Hand und die rege Diskussion. Dass der Abend voll ins Schwarze traf, zeigte der voll besetzte Saal im Obergeschoß des Firstständerhauses.